Die Behindertensportgemeinschaft ist stolz darauf, ein Teil von den Special Olympics World Games, der weltweit größte inklusive Sportveranstaltung zu sein. Mit einer Fußball Unified Mannschaft und vier Schwimmern (Rozaliya Khudeeda als Nachrückerin) werden wir, unsere Stadt, den Landkreis und das Land Baden-Württemberg mit breiter Brust vertreten und unsere beste Leistung abrufen.
Bis zum heutigen Tag hat es den Trainern und Verantwortlichen viel Kraft und Zeit gekostet, die Teilnehmer anzumelden, ärztliche Attests zu bekommen, zusätzliche Trainingseinheiten zu organisieren und nicht zuletzt die Freistellungen von Schulen, Werkstätten und Arbeitgebern für die Weltspiele und Vorbereitungslehrgänge.
Für mich ist nicht nachzuvollziehen, wie Werkstätten auf eine Freistellung von 3 Sportlern reagieren. Etliche Gespräche, Sitzungen und Mails waren nötig für eine Zusage, dass die Sportler von der WfbM freigestellt werden. Ja, es stehen jedem nur 5 Tage zu, aber liebe Chefs, es sind Weltspiele für Sportler mit einer Behinderung, für drei Personen, die in der Werkstatt beschäftigt sind und dann auch noch im BBB, mit einem Lohn (Übergangsgeld) von 119 Euro monatlich. Das andere Argument zählt auch nicht, „uns fehlen dann die Leistungsträger“. Wenn das so ist, warum sind die drei dann nicht auf dem ersten Arbeitsmarkt? Nachzuvollziehen ist auch nicht, dass die Werkstatt einen kompletten Nachmittag schließt, damit Angestellte in Ruhe arbeiten können. Das heißt 1300 Menschen mit Beeinträchtigung werden freigestellt und für drei Sportler muss unendlich lange debattiert werden? Die Rechnung würde lauten 1300 Personen x 3 Stunden = 3900 Stunden, die an Arbeit wegfallen.
Ähnlich hat eine Schule für Menschen mit Behinderung reagiert. Der Sportler muss ein Praktikum von einer Woche absolvieren. Falls diese Woche in die Weltspiele fällt, behält man es sich vor, ihm die Teilnahme abzusagen. Es sind ab heute noch 4 Monate Zeit, um das Praktikum so zu legen, dass es passen kann und diesem Sportler, ein Erlebnis zu ermöglichen, was mit Sicherheit ein Höhepunkt in seinem Sporterleben sein wird.
WfbM und SBBZ Schule, so kann Inklusion nicht funktionieren!
Bedanken möchte ich mich bei den Schulen, die unsere Unifiedpartner (Sportler ohne Beeinträchtigung), ohne lange Debatten freigestellt haben sowie bei meinem Arbeitgeber, der mir sofort die Zusage für Berlin und zu den Winterspielen in Todtnauberg ermöglicht hat.