Was für eine Woche in Oberhof! Wir haben gefroren, geschwitzt, gelacht, getrauert (um aberkannte Medaillen, verlorene Schneeschuhe) und gefeiert (unverhofft gewonnenen Medaillen, erkämpfte Medaillen und dass wir alle Freunde sind). Die Special Olympic National Games sind Geschichte.
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Ausfälle und Spitzensportler
Diese Spiele waren besonders. In jeder Hinsicht.
Bereits in der Vorbereitung musste der Ausfall von 2 Betreuern und Unified-Partnern ausgeglichen werden. Im Dezember kam denn die Absage von Thomas Borel, einem erfahrenen Mitglied unseres Betreuerteams wegen Krankheit. Noch am Tag der Abreise landete eine Absage im Postfach. Sandra Mandel und Jutta Büttner sprangen beherzt ein. So starteten wir samstags. Doch bereits sonntags reduzierte sich unser Unified- und Betreuerteam um eine weitere Person: Luca Wöger.
Eine noch größer Herausforderung war jedoch das Material. Gefühlt sind so viele Schneeschuhe wie nie zuvor, kaputtgegangen. Insgesamt 4 Rennen konnten nur langsam beendet werden.
Wir freuen uns, dass wir so selbstständige und erfahrene Sportlerinnen und Sportler haben, dass wir trotz all dieser Veränderungen jeden Tag pünktlich am Stadion waren, jeden Start mit Schneeschuhen und guter Laune erwischten, schnelle Zeiten gelaufen sind und wirklich jedes Rennen beendet haben.
Kalte Füße – warme Herzen
Bereits die Eröffnungsfeier stellte uns kältetechnisch eine Herausforderung. Ein eiskalter Wind strich über uns. Da hilft nur springen und tanzen? Ob wir deshalb sofort den Namen Partytruppe bekommen haben? Der Wind begleitete uns ins Stadion. Mittwoch kam dann Regen dazu. Am Freitag hat dann der Wind nochmal alles gegeben. Gemütlich wollten wir die Pause zwischen Siegerehrung und Abschlussfeier mit einem Spaziergang genießen. Es zog so grauslich, dass wir uns in ein Cafe retteten. Daraus haben wir gelernt: Wenn du nach Oberhof fährst, dann nimm immer einen Schal mit.
Freude und Leid der Regeln
Eine Regel bei Special Olympics lautet, dass die Leistungsverbesserung von den Klassifizierungswettbewerben zum Rennen 15 % betragen dürfen. Denn durch die Klassifizierung soll jeder Sportler die Möglichkeit erhalten, in eine Gruppe zu kommen, in der er mit seiner Leistung Sieger werden kann. Schummeln würde bedeuten, dass er sich in eine langsamere Gruppe läuft und dann seine Goldmedaille sichert. Für unsere Mannschaft bedeutet es, dass unser Haydar als vierter über die Ziellinie lief, sich bei der Siegerehrung über eine Silbermedaille freuen durfte. Steffen Rensky wuchst über sich hinaus. Er war 18 % schneller als im Klassifizierungslauf. Er bekam bei der Siegerehrung eine Schleife. Dasselbe passierte der Traditional Staffel. Als Team haben wir bedauert, dass es so gelaufen ist und dann haben wir uns als Sieger selbst gefeiert. Wann kommt es schon vor, dass man sich so verbessert?
Fazit
Es war einfach wieder genial, voller Emotionen und Spaß. Wir danken dem Team von Special Olympics für die Vorbereitung. Unser Dank geht an alle ehrenamtlichen Helfer, die Wettkämpfe, Siegerehrungen, Feiern und Essen möglich gemacht haben.
Gespannt schauen wir auf die Entscheidungen von Special Olympics Deutschland. Vielleicht konnte sich die ein oder andere Sportlerin für die internationalen Spiele in Turin qualifizieren.
Autorin: Jutta Büttner
Jutta Büttner unterstützt die BSG in der Öffentlichkeitsarbeit. Sie liebt Kommunikation. Deshalb kümmert sie sich um einfache Sprache, wertschätzenden Umgang und alle Vernetzungen, die ein so großer Verein pflegt.
Sie hat Psychologie studiert. Für die BSG tauscht sie gerne ihr Beratungszimmer mit der Sporthalle.